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Bewegung
Aktion und Reaktion
Wenn wir uns bewegen (Aktion) kommt es in unserem Körper immer zu einer Anpassung (Reaktion) aller, mit der Bewegung in Verbindung stehenden Systeme:
1. Herzkreislaufsystem
Für das Ausführen von Bewegungen benötigt unser Körper vermehrt Energie, Sauerstoff und einen vermehrten Abtransport von Stoffwechselprodukten aus der Muskulatur. Dieses erfordert eine vermehrte Herzkreislaufaktivität mit folgenden Reaktionen:
Regelmäßige Bewegung beugt Herzinfarkt, Schlaganfall und Bluthochdruck vor. Menschen, welche bereits von diesen Erkrankungen betroffen sind, haben durch regelmäßige Aktivitäten eine deutlich bessere Prognose. Ihre Lebensqualität wird verbessert und die Überlebenszeit verlängert. Im krassen Gegensatz zur noch näheren Vergangenheit werden Patienten nach einem Herzinfarkt innerhalb einer Woche wieder zu Bewegung angehalten. Regelmäßiger, an die Erkrankung angepasster Ausdauersport führt bei Menschen mit Verengung der Herzkranzgefäße zu ähnlich guten Resultaten wie das Einsetzen eines Röhrchens (Stent). Personen mit der allgemein größten Belastbarkeit haben das geringste Risiko eine Erkrankung des Herzkreislaufsystems zu bekommen.
2. Atmungssystem
Eine vermehrte Muskelarbeit erfordert eine bessere Sauerstoffversorgung zur Energiegewinnung. Die Atemarbeit wird somit intensiviert mit folgenden Reaktionen des Atmungsorgans:
Von diesen Effekten profitieren Asthmatiker, wenn sie eine Ausdauerbelastung z.B. Laufen, Radfahren ohne größere Belastungsspitzen betreiben. Ausnahme: Asthmakranke mit einer Pollenallergie und Symptomen sollten während der entsprechenden Saison mit Belastungen in der freien Natur zurückhaltend sein.
3. Bewegungsapparat
Dieses Organsystem bestehend aus Muskeln, Knochen, Sehnen und Bändern ermöglicht uns Bewegung und stabilisiert uns beim Stehen und Sitzen. Die Anpassung an regelmäßige Belastungen erfolgt durch Vermehrung der Muskelkraft und -ausdauer und Erhöhung der Knochendichte sowie Durch Koordination der Bewegungsabläufe.
Sie vermindern deutlich Ihre Rückenschmerzen durch Aktivierung der zunehmend in eine Zwangshaltung gepressten Wirbelsäule. Nahezu alle Rückenleidenden beschreiben einen Rückgang der Schmerzen in der aufrechten Bewegung. Besonders im Alter profitieren aktive Menschen durch längere Aufrechterhaltung der Selbstständigkeit und ein deutlich reduziertes Sturzrisiko.
4. Stoffwechsel
Die Energie für die Muskelarbeit wird durch den Stoffwechsel bereitgestellt. Der Körper passt die dafür notwendigen "Verbrennungssysteme" an, indem er zum Bespiel die Insulinempfindlichkeit der Zellen erhöht und die Zahl der Kraftwerke ( Mitochondrien) vermehrt. Auch hier gilt wieder das Prinzip "Aktion - Reaktion".
Durch mehr Bewegung beugen wir der Zuckerkrankheit vor. Unser Grundumsatz, welcher dem Energieverbrauch des Körpers in Ruhe entspricht, wird erhöht. Dieses hat positive Auswirkungen bei der Gewichtsabnahme oder dem Halten des reduzierten Gewichts.
5. Immunsystem
Durch moderaten Ausdauersport kommt es zu einer verbesserten Leistung des Immunsystems. Dieser Effekt lässt sich durch Bewegung an der frischen Luft zu allen Jahreszeichen noch optimieren.
Aber: Sport mit zu hoher Belastungsstärke führt zu einer Schwächung des Immunsystems! Die Regelmäßigkeit der Aktivitäten zählt, nicht die "Vollgasbelastung".
Längeres Überleben durch Ausdauersport
Eine Studie der Universität Saarland zeigt, dass regelmäßiges Ausdauertraining die Telomere schützt und diese schützen das Erbgut. Sie werden normalerweise mit jeder Zellteilung kürzer. Bei Ausdauersportlern verlangsamt sich dieser Abnutzungsprozess!
6. Nervensystem
Regelmäßige vielseitige Bewegung wirkt sich günstig auf die Vermeidung und Behandlung der Demenzerkrankungen und weiterer neurologischer Erkrankungen (z.B. Parkinsonerkrankung) aus.
7. Psyche
Während der Belastungsphase wird in unserem Körper das symphatische Nervensystem aktiviert, welches uns ursprünglich für Kampf oder Fluchtreaktionen unter "Strom" setzt. Die Muskelspannung, der Puls, der Blutdruck, die Konzentration werden erhöht. Die Energie für die Muskelarbeit wird vermehrt bereitgestellt.
In der folgenden Ruhephase überwiegt der Parasympathikus, welcher für das entspannte Wohlsein unter der Dusche oder einen ruhigeren Schlaf sorgt. Stellt sich dieses Gefühl nicht ein, war die Belastung beim Sport zu hoch. Letztendlich ist regelmäßiger moderater Ausdauersport damit das perfekte "Medikament" zum Stressabbau. Da anhaltende Stressbelastungen zu Depressionen führen können, eignet er sich auch zur Verringerung der Symptome im Erkrankungsfall.
Fazit
Bei Ausgleichssport geht es also weniger um eine sportliche Leistungssteigerung, sondern hauptsächlich um